#16 mit Andreas, Leitung Case Management/IT, STREETCHURCH der reformierten Kirche Zürich
Willkommen zu unserer Serie "Sommer-Interviews"
Wir sprechen mit verschiedenen Anwender:innen im ganzen Land - und ihr bekommt interessante Einblicke in deren Berufsalltag.
Roger: Wir haben heute den Andreas Hasler von der STREETCHURCH am Start. Ihr arbeitet seit etwa 2-3 Jahren mit dem DossierManager. Vielleicht stellst du kurz eure Organisation vor und erklärst, wie ihr den DossierManager nutzt?
Andreas: Gerne. Wir sind die STREETCHURCH, ein Teil der reformierten Kirche der Stadt Zürich. Wir bieten verschiedene Beratungsangebote für Menschen an, nicht nur für solche, die etwas mit der Kirche zu tun haben, sondern generell. Neben der Beratung haben wir einen grossen Bereich, der sich auf die Arbeitsintegration von Jugendlichen und jungen Erwachsenen konzentriert. Unser drittes Standbein ist das Begleitete Wohnen für Jugendliche und junge Erwachsene, mit zwei Wohngemeinschaften.
Roger: Wie viele Teilnehmende habt ihr in euren Programmen oder in der Beratung?
Andreas: In der Beratung haben wir etwa 120 aktive Dossiers. Die Frequenz der Kontakte variiert, manche kommen wöchentlich, andere nur alle ein bis zwei Monate. In der Arbeitsintegration haben wir in drei verschiedenen Programmen ungefähr 55 bis 60 Arbeitsplätze.
Roger: Und wie viele Mitarbeitende arbeiten mit dem DossierManager?
Andreas: Wir haben etwa 45 Accounts, aber regelmässig arbeiten etwa 30 Personen damit. Weitere zehn nutzen es selten, und vielleicht fünf nur einmal im Jahr.
Roger: Ihr habt euch unter anderem für den DossierManager entschieden, weil ihr eine spezielle Organisationsform habt, oder?
Andreas: Genau. Wir sind Teil der reformierten Kirche, einer öffentlich-rechtlichen Institution mit klaren Gesetzen und Hierarchien. Trotzdem haben wir innerhalb eines Globalbudgets viel Gestaltungsfreiheit. Wir arbeiten agil, orientiert am Modell von Frederic Laloux, was bedeutet, dass wir innerhalb unserer Grenzen flexibel Stellen schaffen oder neue Angebote entwickeln können. Entscheidungen werden in einem internen Beratungsprozess getroffen, in dem alle Betroffenen ihre Meinung äussern dürfen.
Roger: Gibt das nicht Chaos, wenn alle mitreden?
Andreas: Nein, weil man vor allem dann mitredet, wenn man direkt betroffen ist. Das bedeutet, dass nicht jeder überall mitbestimmen kann. Natürlich gibt es auch Verantwortungsträger, die Entscheidungen fällen müssen, auch wenn nicht alle damit einverstanden sind. Aber wir versuchen, Konsens zu finden, bevor wir etwas durchsetzen. In einer klassischen Hierarchie ist das oft nicht anders.
Roger: Du hast vermutlich auch in klassischen Hierarchien gearbeitet. Was sind die Unterschiede?
Andreas: Der Hauptvorteil unserer Struktur ist, dass sie Innovation fördert. Wir können schnell auf Veränderungen reagieren und vermeiden die typischen Flaschenhals-Probleme, die in hierarchischen Organisationen oft auftreten. Das ermöglicht es uns, flexibler und schneller zu agieren. Allerdings bedeutet das nicht, dass wir keine geregelten Prozesse oder Qualitätsmanagement haben.
Roger: Spiegelt sich das auch im Lohn wider? Verdienen alle gleich und ist das transparent?
Andreas: Da stossen wir an Grenzen. Weil wir Teil der reformierten Kirche sind, unterliegen wir ihren Lohnmodellen. Innerhalb des Globalbudgets haben wir etwas Flexibilität, aber Lohntransparenz oder gleiche Bezahlung für alle ist bei uns nicht möglich.
Roger: Wie habt ihr das in der Software abgebildet, speziell im DossierManager?
Andreas: Unsere modulare Softwarelandschaft unterstützt unsere Arbeitsweise gut. Der DossierManager ist ein wichtiger Baustein, aber wir nutzen auch andere Lösungen. Es geht darum, flexible und agile Prozesse zu ermöglichen, ohne alles über eine einzige, starre Plattform abzuwickeln.
Roger: Begrenzen euch die technischen Möglichkeiten in eurer Agilität?
Andreas: Eine modulare Softwarelandschaft kann Herausforderungen mit Schnittstellen mit sich bringen, aber insgesamt fördert sie die Agilität. Eine umfassende, starre Lösung würde uns ausbremsen.
Roger: Wie hast du die Zusammenarbeit mit uns - der agiflex GmbH - erlebt?
Andreas: Sehr positiv. Ich schätze den schnellen, persönlichen Kontakt und euer Interesse, den DossierManager weiterzuentwickeln. Ihr seid flexibel und offen für neue Ideen, was super zur Agilität unserer Organisation passt. Zudem hatten wir nie Ausfälle – die Software ist stabil und zuverlässig.
Roger: Danke für das Feedback! Ich habe es auch geschätzt, dass ihr nicht mit riesigen Anforderungen gekommen seid, sondern euch auf den Kernbereich Beratung konzentriert habt. Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg!
Yorumlar