Was tun, damit die Kinder einen Nutzen und Wert in Regeln sehen?
Die Kinder schreiben auf, was sie in der Schule alles tun können, was zuhause weniger gut oder gar nicht geht. (Andere Kinder und Erwachsene treffen, zusammen reden, spielen, lernen, arbeiten, gemeinsam etwas planen und durchführen, zuschauen was andere tun usw.)
Was brauchst du, um dich in der Schule und bei all diesen Tätigkeiten wohl zu fühlen? (Gute Freunde haben, einander helfen, zusammen Spass haben, Ruhe zum Arbeiten, niemand der mich stört oder mich auslacht, ein guter Arbeitsplatz).
Welche Regeln braucht es dazu, damit sich alle in diesem Sinn wohlfühlen können?
Mit den Kindern zusammen sammeln und eine Liste erstellen.
Wie überprüfen wir das Einhalten dieser Regeln? Beispiel: Eine Regel auswählen und Ideen sammeln, wie sie am besten eingehalten werden kann. Fast wie eine Wette. Die Idee, die am besten funktioniert hat, bekommt jedes Mal wenn sie eingehalten wurde, einen Klebe-Punkt.
Wenn eine Idee 6-10 Klebepunkte hat, gilt die Regel als eingeführt und verankert.
Wer die erfolgreiche Idee gehabt hat, darf mit einem anderen Kind zusammen lang eine kleine Schule gründen und 1-3 Lektionen lang Lehrerin sein. Natürlich werden da die Regeln auch wieder eine zentrale Rolle spielen.
Wie das geht, erfahrt ihr in einer der nächsten Beiträge.
Nutzen für die Kinder:
Sie erkennen, dass die Schule ein Ort der Begegnung mit ganz vielen Möglichkeiten ist, die sie zuhause nicht haben.
Sie lernen, dass es für jedes gute Zusammenleben Regeln braucht, mit dem Ziel, dass alle gerne in die Schule kommen und sich da wohlfühlen können.
Sie können mitbestimmen, welche Regeln für sie wichtig sind und Ideen zu deren Einhaltung ausdenken.
Nutzen für die Lehrpersonen:
Die gemeinsame Erarbeitung der Regeln macht Sinn und ist nachhaltiger, als wenn sie einfach «von oben» verordnet werden.
Kinder sind motiviert, wenn sie gefragt werden und mitdenken dürfen.
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