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AutorenbildRoger Frick

SSA TALK - #3 mit Andrea, seit 2012 in der Schulsozialarbeit

Willkommen zu unserer Serie "Sommer-Interviews - SSA Talk" !

Wir sprechen mit verschiedenen Anwender:innen im ganzen Land - und ihr bekommt interessante Einblicke in deren Berufsalltag.

Heute zu Gast: Andrea Plüss von der Schulsozialarbeit Widen



Roger: Willkommen zu unserer Interviewserie. Heute haben wir Andrea bei uns. Andrea, wie lange arbeitest du schon als Schulsozialarbeiterin?

Andrea: Ich bin Andrea und ich arbeite seit 2010 in der Schulsozialarbeit. Seit 2012 bin ich an meiner jetzigen Stelle tätig.

Roger: Das ist eine lange Zeit! Was ist dein Geheimnis, oder was gefällt dir nach wie vor an deinem Beruf?

Andrea: Ich finde es nach wie vor eine sehr tolle Tätigkeit. Mir gefällt, dass es immer wieder neue Herausforderungen gibt, sei es beim Finden von guten Lösungen oder bei den vielen neuen Fällen, die immer wieder reinkommen. Die Arbeit ist sehr kreativ und bietet einen grossen Gestaltungsfreiraum, sei es in Beratungen oder Projekten. Ausserdem arbeite ich sehr gerne mit der Altersstufe, die ich jetzt betreue, nämlich Zyklus 1 und 2. Das hält mich motiviert und dabei.

Roger: Wie erreichst du denn die Kindergärtner? Wie gehst du da vor? Machst du Einzelgespräche oder gehst du in die Klassen?

Andrea: Mit den Kindergärtnern selbst habe ich eher wenig zu tun. Hauptsächlich stehe ich in Kontakt mit den Kindergartenlehrpersonen und berate sie bei Fällen. Je nach Ressourcen besuche ich die Kindergärten einmal im Jahr und führe Projekte zu Themen wie Konfliktlösung, Stopp-Sagen oder Grenzen setzen durch. Seit Anfang dieses Jahres habe ich auch einen Stellenpartner, wodurch wir die Ressourcen besser abdecken können.

Roger: Wie muss man sich das vorstellen, wenn du ein Projekt im Kindergarten machst? Arbeitest du mit Geschichten oder Handpuppen?

Andrea: Ja, ich arbeite tatsächlich auch mit Handpuppen und Geschichten, oft auch mit viel Bewegung. Die Sequenzen sind sehr vielfältig und nicht zu lang. Meistens bin ich einen ganzen Morgen im Kindergarten, teile die Sequenzen auf zwei Kreise auf und verbringe den Rest des Morgens als Besucherin im Kindergarten. So lerne ich die Kinder kennen, die später in die erste Klasse kommen.

Roger: Was würdest du jemandem raten, der das mit den Handpuppen ausprobieren möchte? Wie bist du da reingekommen?

Andrea: Ich mache das jetzt schon länger, daher ist es schon ein bisschen Gewohnheit. Ein Tipp wäre, sich beim ersten Mal filmen zu lassen und das Video anzuschauen, um zu sehen, wie die Puppen wirken. Es muss einem aber auch liegen. Nicht jeder muss mit Handpuppen arbeiten, wenn er in den Kindergarten geht. Für mich funktioniert es gut, aber das muss jeder für sich herausfinden.

Roger: Hast du zwei Puppen oder mehr, und verstellst du die Stimme?
Andrea: Ich habe immer dieselben zwei Puppen, einen Papagei und einen Jungen. Sie spielen oft Streitszenen vor, einmal mit einem nicht so guten Ende und einmal mit einem lösungsorientierten Ende. Die Stimme verstelle ich nicht wirklich, das mache ich eher über die Bewegung und Dynamik.

Roger: Du hast in der Vorbereitung erwähnt, dass du ein Projekt hast, das du schon lange machst. Kannst du das vorstellen?

Andrea: Ja klar. Viele Schulen haben Formen der Schülerpartizipation oder Schulversammlungen. Bei uns an der Primarschule gibt es seit zehn Jahren eine Schulversammlung, die ich mit zwei Lehrpersonen organisiere. Jede Klasse von der ersten bis zur sechsten bringt ein Delegiertes Kind mit, und wir besprechen Themen, die die Schule betreffen. Es ist auch ein gemeinschaftlicher Anlass, bei dem wir zum Beispiel zusammen singen oder Vorführungen sehen. Das Projekt stärkt das Gemeinschaftsgefühl an der Schule.

Roger: Wie steuerst du die Schülerpartizipation und wie viele Ideen kommen von den Kindern selbst?

Andrea: Die Idee für eine Wertschätzung für das Reinigungspersonal kam von der Schulleitung, aber die Kinder haben dann sehr kreativ ihre eigenen Beiträge entwickelt. Jede Klasse hat etwas Eigenes gestaltet, wie z.B. Karten gebastelt oder Pralinen überreicht.

Roger: Du bist auch eine der ersten Anwenderinnen der ssa-app Wie sieht das aus? Wie viel dokumentierst du, und wie machst du die Einträge?

Andrea: Ich dokumentiere so viel, wie es sinnvoll und machbar ist. Die Datenerfassung muss verhältnismässig sein. Ich erfasse meine Arbeitstage grob, z.B. wie viel Zeit ich für Beratungsgespräche, Sitzungen mit Lehrpersonen oder auf dem Pausenplatz verbringe.
Roger: Das gibt einen guten Einblick in deine umfangreiche Arbeit, von grossen Schulprojekten bis hin zu den kleinen Details mit den Handpuppen. Vielen Dank für das Gespräch, Andrea, und weiterhin viel Erfolg in deiner Arbeit!
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