Roger: Heute ist Daniela vom schulsozialdienst.ch am Start. Daniela, vielleicht könntest du dich mal als Person vorstellen und auch eure Organisation.
Daniela: Ja, gern. Ich bin Daniela Dietrich. Ich bin Sozialpädagogin und arbeite seit 18 Jahren beim Schulsozialdienst, davon seit 12 Jahren als Stellenleitung. Neben meiner Leitungsfunktion arbeite ich immer noch ein wenig direkt als Schulsozialarbeiterin in keinem Augst für Kinder, allerdings nicht in der Oberstufe.
Daniela: Ja, das ist ganz interessant. Als ich vor 18 Jahren angefangen habe, waren wir zu fünft. Heute sind wir mit Praktikanten etwa 20 Leute. Wir betreuen momentan etwa 35 Standorte im Fricktal, also im oberen und unteren Fricktal sowie in den Bezirken Rheinfelden, Laufenburg und einem Teil des Bezirks Brugg.
Roger: Bist du seit Anfang an dabei?
Daniela: Nicht seit Anfang, aber fast. Als ich angefangen habe, war die Struktur noch anders. Ich habe beim mobilen Schulsozialdienst angefangen. Wir sind im Gemeindeverband für soziale Bereiche, soziale Fachbereiche Rheinfelden, angeschlossen und haben seit einigen Jahren eine professionelle Geschäftsleitung. Vorher war das anders strukturiert. Ich bin in Magden und dann in Kaiseraugst und Rheinfelden tätig gewesen, wo es schon Schulsozialarbeit gab, bevor ich dort angefangen habe.
Roger: Ist das einzigartig in der Schweiz, wie ihr das organisiert habt, oder gibt es noch andere solche Gemeindeverbände?
Daniela: Es gibt andere Verbände, aber relativ wenige. Die meisten Schulsozialdienste sind direkt bei den Schulen oder Gemeinden angestellt. Unser Modell über den Verband hat viele Vorteile, finde ich. Wir sind nicht direkt den Schulleitern unterstellt, sondern arbeiten eher auf gleicher Höhe mit ihnen zusammen, was vieles erleichtert.
Roger: Und trefft ihr euch dann in einem grossen Team mit 20 Personen, oder gibt es Unterteams?
Daniela: Das sind wir noch am Strukturieren. Wir haben einmal im Monat eine Teamsitzung und entweder eine Supervision oder eine Intervision. Natürlich sind nie alle dabei, da wir viele Teilzeitangestellte haben. Wir arbeiten in Regionalgruppen und in Fachstellen zusammen. Zum Beispiel hat Laufenburg eine andere Familien- und Jugendberatung als Rheinfelden, wo es die Fachstelle für persönliche Beratung gibt. So gibt es Untergruppen, die in verschiedenen Fachgremien vertreten sind.
Roger: Was hat sich in deinen 18 Jahren im Beruf verändert?
Daniela: Definitiv haben wir jetzt mehr mit Medienproblemen wie Cybermobbing und Beleidigungen in Chats zu tun. Früher war das weniger ein Thema. Ansonsten gibt es keine grossen Veränderungen. Themen wie Mobbing, Alkohol und Drogen kommen immer wieder auf. Aber die ganze Handygeschichte hat in den letzten Jahren stark zugenommen.
Roger: Interessant. Ich habe mit Jürg aus dem Bündnerland gesprochen, der meinte, dass auch dort Medienprobleme eine grosse Herausforderung sind. Ihr seid ja schon lange dabei mit dem ssa-app zu arbeiten und erfasst eure Arbeitszeit darüber. Was habt ihr da für Erkenntnisse?
Daniela: Wir müssen jedes Jahr einen Jahresbericht für jede Schule und Gemeinde erstellen. Dafür sind die Daten aus dem ssa-app sehr hilfreich. Mein Kollege ist für die Auswertungen zuständig, aber auch ich kann die Berichte relativ einfach erstellen. Die Gemeinden wollen sehen, wie viele Fälle wir betreuen und was die aktuellen Trends sind. Das dokumentieren wir mit den Statistiken.
Roger: Finden die Mitarbeiter es mühsam, die ganze Arbeitszeit einzutragen?
Daniela: Klar, es ist nicht immer angenehm, aber wir haben keine Beschwerden im Team. Früher hatten wir eine andere, kompliziertere Software, da gab es mehr Widerstand. Das ssa-app ist einfacher aufgebaut, sodass jeder es schnell lernen kann.
Roger: Müssen die Mitarbeiter auch Journaleinträge machen?
Daniela: Das ist jedem selbst überlassen. Bei schwierigen Fällen legen wir das nahe, aber es gibt auch Kollegen, die sich handschriftliche Notizen machen. Viele nutzen jedoch das Journal, um später nachzusehen, was sie gemacht haben.
Roger: Ihr nutzt das ssa-app also, wie es gedacht ist, und erfasst die gesamte Arbeitszeit. Das ermöglicht saubere Daten und erleichtert die quantitative Auswertung. Wie läuft das mit der Jahresarbeitszeit, wenn mehrere Mitarbeiter an einer Schule tätig sind?
Daniela: Das klappt gut. Wir haben häufig Standortwechsel und neue Leute, aber die Übergabe funktioniert reibungslos. Wir können die Arbeitszeit über das ssa-app erfassen und entsprechend anpassen.
Comments